Das „blaue Schloss“ Qasr al-Azraq liegt etwa 100 km östlich von Amman in der Wüste. Es besaß mehrere Stockwerke, die jedoch durch ein Erdbeben zu Beginn des 20. Jahrhunderts zerstört wurden.
Die Stätte besaß einen hohen strategischen Wert – so fand sich in der Oase die einzige permanente Süßwasserquelle in einem Wüstengebiet, das 12000 km² umfasste. So ist es nicht verwunderlich, dass die Oase seit 300 v.Chr von den Nabatäern bewohnt wurde. 106 n.Chr. geriet die Siedlung unter römische Kontrolle. Die Römer errichteten aus schwarzem Basalt eine Festung, die später von den Byzantinern und Omayyaden weiter ausgebaut wurde. Um 1237 erhielt die Zitadelle unter den Mameluken ihr heutiges Gesicht; auch die Osmanen nutzten sie als Garnisionsquartier. Bekannt wurde die Burg vor allem als Zufluchtsort von Lawrence von Arabien, der hier kurz vor der Eroberung von Damaskus den Winter verbrachte.
Al-Azraq besitzt einen quadratischen Grundriss. 80 m lange Mauern grenzen einen großen zentralen Platz ein, in deren Mitte eine kleine Moschee aus der Umayyadenzeit steht. Mit massiven Granitplatte konnte der Eingang zur Burg verschlossen werden. Direkt hinter dem Tor befindet sich eine Vorhalle, in dessen Boden man eingeritzt den Spielplan eines römischen Brettspieles erkennen kann.