Das beschauliche Eichstätt liegt an der Altmühl, in der Nähe des geographischen Zentrums Bayerns in Kipfenberg und im Dreieck der größten bayerischen Oberzentren München, Nürnberg und Augsburg. Die Stadt gilt als Hauptort des Altmühltals.
Ein besonderes Highlight ist die Willibaldsburg, eine um 1353 errichtete Spornburg. Sie war bis ins 18. Jahrhundert repräsentative Burg und Sitz der Eichstätter Fürstbischöfe. Die Burg beherbergt heute zwei Museen:
- Das Jura-Museum mit u.a. einem fossilen Archaeopteryx aus Solnhofen
- Das Museum für Ur- und Frühgeschichte mit Skeletten von weiteren Urzeit-Tieren
Dazu lädt das Altmühltal zu Ausflügen und Wanderungen ein. Ein schöner Spaziergang führt von Eichstätt hinauf zur Willibaldsburg und über die Höhe zur Frauenbergkapelle. Von hier aus hast du schöne Ausblicke ins Altmühltal.
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Das Figurenfeld
Das Figurenfeld liegt auf einer Wiese in Hanglage nordwestlich von Eichstätt. Es besteht aus 78 größtenteils überlebensgroßen Figuren des Bildhauers und Malers Alois Wünsche-Mitterecker (1903–1975). Der Künstler schuf es als Warnung vor dem Krieg, bei dem es keine Sieger und Besiegten gibt.
Das Figurenfeld soll an ein Schlachtfeld erinnern. Die Figuren sind ungeordnet aufgestellt: Das Feld hat keinen zentralen Ausgangspunkt und erschließt sich nicht über eine eindeutige Wegführung. Die Skulpturen zeigen Kämpfer und Opfer – fallend, kriechend und am Boden liegend. Es gibt keine Sieger und keine Verlierer. Die Errichtung der Figuren dauerte von 1958 bis zum Tod des Künstlers 1975.
Die Geschichte Eichstätts
Vor etwa 150 Millionen Jahren lag auf dem Stadtgebiet von Eichtsätt der nördliche Rand des Jurameeres mit Korallenriffen und Lagunen, auf deren Grund sich Kalk in Schichten als Plattenkalk ablagerte. Eingeschlossene Tier- und Pflanzenreste blieben als Fossilien erhalten, unter anderem Juravenator (ein circa gänsegroßer Dinosaurier) und Archaeopteryx, der als Urvogel gilt. Von diesem wurden einige Exemplare in Eichstätter Steinbrüchen gefunden. Nach Ende der Weichsel/Würm-Kaltzeit wurde das mittlere Altmühltal durch die Urdonau, in diesem Abschnitt auch Altmühldonau genannt, geschaffen. Dabei blieben versteinerte Korallenriffe als markante Steinformationen erhalten und prägen noch heute die Jurahänge. Die ersten Spuren von Menschen in der Gegend von Eichstätt werden auf die Zeit um 10.000 v. Chr. datiert.
Frühgeschichte und Altertum
Bereits in der Hallstattzeit (8. bis 6. Jahrhundert v. Chr.) und der Zeit der Kelten (Latènezeit ab 5. Jahrhundert v. Chr.) befand sich eine kleine Ansiedlung ungefähr an der Stelle des Domes, die den Namen Eistedd (vermutlich aus dem Keltischen: Wohn- oder Versammlungsstätte) trug. Zwischen 80 und 260 n. Chr. war Eichstätt Teil der Provinz Raetia und beherbergte eine kleine Römersiedlung (Villa rustica), deren Lage nördlich oder nordöstlich des Doms vermutet wird. Zwar wurden im Dombereich römische Funde gemacht, römische Baureste wurden jedoch nicht gefunden. Nördlich von Eichstätt verlief der Limes. Dieser wurde in den Jahren 213, 233 und 259 von den Alemannen gestürmt und die Römer zogen sich über die Donau zurück.
Eichstätt im Mittelalter
Um 740 n. Chr. errichtete Winfried Bonifatius ein Kloster und Willibald von Eichstätt wurde zum ersten Bischof im Bistum Eichstätt ernannt. Um 880 wurden die Gebeine der Schwester des hl. Willibald, der hl. Walburga, von Heidenheim nach Eichstätt überführt; an ihrem Grab wurde 1035 ein Benediktinerinnen-Kloster gegründet, das bis heute Wallfahrtsziel ist. Diese Heilige wird nahezu weltweit verehrt.
Im 8. Jahrhundert gehörte Eichstätt politisch dem Nordgau an. Am 5. Februar 908 verlieh König Ludwig IV. dem Bischof Erchanbald das Markt-, Münz- und Zollrecht sowie das Recht zur Ummauerung; dies wird heute von der Stadt selbst als ihr Gründungsdatum angesehen. „Eihstat“ durfte sich 1042 „civitas“ (Stadt) nennen. Im Jahr 1003 schlug der deutsche König Heinrich II. einen Aufstand von Heinrich von Schweinfurt nieder. In der Folge wurde der Nordgau in Teilgrafschaften aufgelöst. Die Gebiete um Eichstätt kamen zum Graf Berengar.
1205 erhielten die Grafen von Grögling-Hirschberg Vogteirechte. Eichstätt wurde zur Residenzstadt der Grafschaft Hirschberg. Überregional bekannt wurde der Arzt und, ein bedeutendes Regimen sanitatis verfassende, Schriftsteller Konrad von Eichstätt (* um 1275; † August 1342), Sohn des Eichstätter Stadtrichters Hiltbrand.[9][10] Konrad, 1327 mit dem „Zehnten zu Piburch“ von Bischof Gebhard von Eichstätt belehnt, betrieb zudem in Eichstätt eine Badestube, die 1341 zum Brauhaus umfunktioniert wurde.[11] Von 1305 bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts herrschten die Bischöfe von Eichstätt über Stadt und Hochstift Eichstätt. Das Hochstift war von 1500 bis 1806 Teil des Fränkischen Reichskreises innerhalb des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.
Im Mittelalter wurde das Gebiet um Eichstätt auch zum Weinanbau genutzt. Die dafür angelegten Terrassen sind teilweise heute noch zu erkennen.[12] Mit dem Beginn der Kleinen Eiszeit und aufgrund der Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges wurde der Weinanbau aber schließlich aufgegeben.
Hexenverfolgung in Eichstätt
Von 1582 bis 1723 wurden im Hochstift Eichstätt mindestens 241 Menschen, 211 Frauen (88 %) und 30 Männer (12 %), wegen des Verdachts auf sogenannte Hexerei angeklagt und verhaftet. 222 (195 Frauen, 27 Männer) von ihnen wurden nachweislich in Hexenprozessen zum Tode verurteilt und hingerichtet, darunter Kunigunde Sterzl, Eva Hohenschildin und Helena Schneckin. Für die übrigen ist die Hinrichtung entweder bisher nicht sicher belegt oder sie starben während der Haft oder wurden wieder freigelassen. Die Hauptphase der Hexenverfolgung im Hochstift Eichstätt dauerte von 1617 bis 1630 und fiel in die Regierungszeit des Fürstbischofs Johann Christoph von Westerstetten. In diesen 14 Jahren sind mindestens 185 Verhaftungen und Prozesse und 167 Hinrichtungen von 141 Frauen und 26 Männern wegen Hexerei nachweisbar, davon kontinuierlich jedes Jahr zwischen vier und 25 (1620) Todesurteile. Die letzte bisher bekannte Hinrichtung wegen Hexerei fand in Eichstätt 1723 statt.
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