Das Altmühltal ist berühmt für seine Fossilienfunde in den Steinbrüchen bei Solnhofen. Herausragend sind insbesondere die Funde des Urvogels Archaeopteryx sowie des etwa gänsegroßen Juravenors. Beide werden im Juramuseum auf der Willibaldsburg ausgestellt. Weiteres Highlight ist das Museum für Ur- und Frühgeschichte mit eiszeitlichen Tierskeletten sowie die Sammlung römischer Bodenfunde. Für Groß und Klein ist ein Besuch auf der Willibaldsburg deswegen ein spannendes Abenteuer.
Das Juramuseum
Das Jura-Museum besitzt zahlreiche fossile Ausstellungsstücke, darunter den berühmten Eichstätter Archaeopteryx. Außerdem ist auch das weltweit einzige Exemplar des etwa gänsegroßen Juravenator ausgestellt, das ebenfalls in der Region gefunden wurde. Dazu gibt es zahlreiche weitere versteinerte Fossilien zu bestaunen. In Schauaquarien werden lebende Fossilien wie Perlboote (Nautilus), Pfeilschwanzkrebse und Knochenhechte gezeigt.
Das Museum für Ur- und Frühgeschichte
Das Museum stellt die Entwicklungsgeschichte der Region von der Steinzeit bis zum Frühmittelalter dar. Zu den Highlights gehören eiszeitliche Tierskelette von Mammut, Rentier und Hyäne. Die römische Abteilung zeigt unter anderem ein Modell des römischen Kastells Pfünz mit über 400 bemalten Zinnfiguren. Im letzten Raum des Museums befindet sich eine sehenswerte spätmerowingische Grabanlage.
Eintritt und Öffnungszeiten der Willibaldsburg
Das Ticket umfasst:
- Eintritt ins Juramuseum
- Eintritt ins Museum für Ur- und Frühgeschichte
- Aufstieg auf den Südturm
Öffnungszeiten 2022
4.10. – 28.3.: Di. – So. 10.00 – 16.00 Uhr (letzter Einlass 15.15)
29.3. – 3.10.: Di. – So. 09.00 – 18.00 Uhr (letzter Einlass 17.15 Uhr)
Das Museum ist an Montagen geschlossen, ferner am 1.1., Faschingsdienstag, 24.12., 25.12. und 31.12. An Feiertagen wie Ostermontag und Pfingstmontag ist das Museum auch an Montagen geöffnet.
Eintrittspreise:
Regulär: 5 Euro
Ermäßigt: 4 Euro
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren haben freien Eintritt.
Somit ist ein Besuch auf der Burg wesentlich preiswerter als der Dinosaurierpark!
Ein weiterer Tipp für große und kleine Urzeitforscher: ein Besuch im Hobbysteinbruch von Solnhofen!
Weitere Highlights auf der Willibaldsburg
Der Südturm kann zur Aussicht bestiegen werden (ist im Museumseintritt enthalten). Zu besichtigen ist ferner der tiefe Burgbrunnen mit einem Durchmesser von 3,25 und eine Tiefe von 76,5 Metern. Dazu kannst du die Befestigungsanlagen erkunden und den Burggärten einen Besuch abstatten.
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Die Geschichte der Willibaldsburg
Die Willibaldsburg wurde um 1353 als Spornburg errichtet. Sie war bis ins 18. Jahrhundert repräsentative Burg und Sitz der Eichstätter Fürstbischöfe.
Die erste Befestigungsanlage auf dem Burgberg wird bereits 1070 erwähnt. Unter Bischof Berthold von Zollern begann um 1355 der Ausbau zur wehrhaften Residenz der Bischöfe von Eichstätt; der alte Bischofssitz lag in der Stadt neben dem Dom. Nach dem Aussterben der Schutzgrafen von Hirschberg 1305 musste der Bischof die militärische Sicherung des Bistums selbst organisieren. Das Domkapitel widersprach den Ausbauplänen anfangs wegen der hohen Kosten, der Bischof konnte sich aber durchsetzen.
Unter Bischof Johann Konrad von Gemmingen (1595–1612) erhielt die Burg unter anderem einen botanischen Garten, den Hortus Eystettensis. Ebenfalls unter ihm begann ab 1609 der Bau eines repräsentativen Renaissanceschlosses nach italienischem Muster. Die Pläne hierzu lieferte der Augsburger Stadtbaumeister Elias Holl. Zusammen mit Holls Augsburger Rathaus gilt dieses Fürstenschloss auch in seiner reduzierten Form als eines der wichtigsten Werke der deutschen Renaissance. Die zweitürmige Fassade entstand ab 1629 unter Mitwirkung von Hans Alberthal und dessen Nachfolger Martin Barbieri.
Bischof Johann Christoph von Westerstetten (1612–1636) vollendete den Neubau, der dennoch Stückwerk blieb, und veranlasste weitere Umbauten. Die Befestigungsanlagen wurden durch fünf moderne Bastionen verstärkt und die geräumige Vorburg angelegt.
Dennoch konnte im Dreißigjährigen Krieg ein schwedisches Heer unter dem Befehl von Bernhard von Sachsen-Weimar im Frühjahr 1633 die Schloßfestung einnehmen. Einem bayerischen Heer unter Befehl von Oberst Johann von Werth gelang Ende Oktober 1633 überraschend die Rückeroberung der Festung und deren erfolgreiche Verteidigung, obwohl das schwedische Heer in unmittelbarer Nähe war. Den schwedischen Festungskommandanten Anton Klaudius von Rasch ließ Bernhard von Sachsen-Weimar am 9. Dezember 1633 wegen voreiliger Aufgabe der Festung in Regensburg hinrichten.[2] Bischof Marquard II. Schenk von Castell (1636–1685) ordnete die Beseitigung der Beschädigungen an und ließ Geschützkasematten in die Bastionen einbauen.
1725 verlegten die Bischöfe die Residenz in das neue Stadtschloss am Dom. Die Willibaldsburg wurde Sitz einiger Ämter, später Spital und Gefängnis. Nach der Säkularisation des Hochstiftes Eichstätt veräußerte der bayerische Staat die Anlage an Privatleute. Alle brauchbaren Einrichtungsgegenstände verschwanden aus dem Räumen, Teilabbrüche reduzierten die Bausubstanz.
1829 kaufte Bayern die Halbruine zurück und setzte die Befestigungen notdürftig instand. In dieser Zeit wurden die Zwiebel-Türme um eineinhalb Stockwerke abgetragen und zinnenmäßig gestaltet. Später diente die riesige Anlage als Kaserne der bayerischen Armee (3. Königlich Bayerisches Jägerbataillon).
Seit 1880 war die Stadt Eichstätt in Besitz der Burg. 1900 wurde sie vom bayerischen Staat erworben und unter Denkmalschutz gestellt. Um 1900 setzten erste Bemühungen zur Erhaltung der Substanz ein.
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