Antike lykische Metropole
Die Ursprünge von Tlos stammen vermutlich aus der Bronzezeit – frühe Spuren führen zurück in das zweite Jahrtausend vor Christus. Hethitische Quellen erwähnen Tlos unter dem Namen Dalawa. Das lykische Tlava wurde später eine der bedeutendsten Städte. Im Rat der Stämme besaß die Stadt sogar das dreifache Stimmrecht, in der römischen Kaiserzeit im 2. Jahrhundert nach Christus sogar den Beinamen „glänzendste Metropole der lykischen Nation“. Im Gegensatz zu antiken Städten wie Arykanda oder Termessos war Tlos sehr lange besiedelt. Im 19. Jahrhundert herrschte der gefürchtete Räuber Kanli Ali Aga (übersetzt: der „blutige“ Ali), der das gesamte Xanthos-Tal beherrschte und Angst und Schrecken verbreitete.
Sehenswertes
Tlos verfügt über Ruinen aus lykischer, römischer und byzantinischer Zeit. Besonders markant und beeindruckend ist die byzantinische Burganlage, die auf den Fundamenten der lykischen Burganlage errrichtrt wurde. Die Burg erhielt Teile ihres Aussehens unter dem „blutigen“ Ali. Der schönste Teil der archäologischen Städte sind aber die lykischen Felsgräber, die wie Myra oder Fethiye – in den Felsen geschlagen wurden. Hinter den Grabfassaden wurden mit prächtigen Reliefs geschmückte Vorhallen angelegt. Besonders bekannt ist das Grab des Bellerophon. Die Tempelfassade mit Giebel und unvollendeten Pfeilern gut zu erkennen. Der Innenraum ist mit Motiven aus dem Bellerophon Epos geschmückt. Unterhalb der Akropolis gibt es einige Ruinen aus römischer Zeit wie Thermen und Säuelenhallen die jedoch nicht gut erhalten sind. Eine Besonderheit stellt das Theater dar – anders als beispielsweise in Termessos wurde das Theater nicht in den Fels geschlagen, sondern in der Mittel eines Plateaus errichtet.
Praktische Informationen
Der Eintritt kostet 4 €. Das Gelände ist von 8 Uhr bis Sonnenuntergang zugänglich und nicht umzäunt. Die Dolmus-Route nach Saklikent führt etwa 4 Kilometer an Tlos vorbei. Von der Straße geht es 4 Kilometer bergauf. Von Fethiye und Kalkan werden viele Touren organisiert.