40 km südöstlich von Beirut, im Schuf-Gebirge, liegt der Palast Beit ed-Din. Er wurde vom Emir Bechir II. ( 1788-1840) im Stil orientalischer Architektur des 19. Jahrhundert errichtet. Die besten Handwerker aus Damaskus und Aleppo wie auch Architekten aus Italien werkelten über 30 Jahre an dem Palast, der vom nahegelegenen Dorf Beit ed-Din seinen Namen hat.
Der Palast
Der erste Innenhof war dem Regieren vorbehalten – es gibt einen großen Exerzierplatz, der von ausgedehnten Stallungen umgeben ist. Heute ist ein kleines Museum über die Familie Dschumblatt in einem Nebengebäude untergebracht. Um die repräsentativen Räume des Emirs zu erreichen, war es notwendig, den gesamten Exerzierplatz zu überqueren. Bittsteller und Abgesandte bekamen so einen Vorgeschmack auf den Reichtum und den Einfluss, über den der Emir gebot.Die Räumlichkeiten waren prachtvoll ausgestattet – mit Marmorbrunnen, edlen Teppichen und Tapisserien sowie zahlreichen Marmorspringbrunnen. Die hohen Decken der Räume sorgten auch im Sommer für eine angenehme Kühle.
Der zweite Teil des Palastes Beit ed-Din, der Harem, war der Privatbereich des Emirs, der hier ein prächtiges Bad errichtete. Der ganze Palast besitzt bemalte Decken, prachtvolle Mosaike und Arkadenbögen und ist auf jeden Fall einen Besuch wert.
Präsidentensitz und Kulturevent
Beit ed-Din dient heute als Sommerresidenz des libanesischen Präsidenten. Auch findet jährlich das im Orient bekannte Musikfestival von Beit ed-Din statt. Neben libanesichen Superstars wie Fairuz oder Majida ar-Roumy treten auch internationale Stars auf. Sogar Max Raabe mit seinem Palastorchester war schon auf dem Beit ed-Din Festival zu Gast.