Ein besonderes Highlight in der fränkischen Schweiz sind die prachtvoll geschmückten Osterbrunnen in über 200 Gemeinden. Der Brauch stammt tatsächlich aus der Fränkischen Schweiz und wurde seit 1980 in vielen Orten nachgeahmt.

Wann sind die Osterbrunnen in der Fränkischen Schweiz zu sehen?

Die Brunnen, werden in der Regel ab der Karwoche bis 2 Wochen nach Ostern geschmückt und ziehen zahllose Besucher an – teilweise sogar in organisierten Busfahrten.

Wo steht der größte Osterbrunnen?

Der größte Osterbrunnen der Fränkischen Schweiz befindet sich in Bieberbach bei Egloffstein. Im Jahr 2000 hat es der Brunnen sogar in das Guinness-Buch der Rekorde geschafft! An Ostersonntag und Ostermontag finden dazu Konzerte mit Chören und Blasmusik statt, auch für das leibliche Wohl ist gesorgt. Das Spektakel ist gigantisch. An Ostern wird das gesamte Dorf zugeparkt, viele finden überhaupt keine Parkmöglichkeit. Auch in der Karwoche und an den folgenden Wochenenden herrscht reger Andrang.

Die schönsten Osterbrunnen in der Fränkischen Schweiz

Der Osterbrunnen in Bieberbach ist der größte in der Fränkischen Schweiz, doch natürlich gibt es noch viele weitere österliche Brunnen zu entdecken. Geschmückt werden dazu auch Quellen wie die Lillachquelle mit ihren Sinterstufen bei Weißenohe oder die Trubachquelle in Obertrubach. Hier eine kleine Auswahl prachtvoller Brunnen:

Der Osterbrunnen in Heiligenstadt

Auf dem Marktplatz steht einer der schönsten Osterbrunnen in der Fränkischen Schweiz. Dies liegt an den unzähligen, fein gearbeiteten Eiern, die geöffnet sind und kleine Miniaturen enthalten.

Der Osterbrunnen von Tiefenpölz

Nahe Oberleinleiter (bekannt für das nahegelegene Trockental mit den temporären, Tummler oder Hungerbrunnen genannten Karstquellen) befindet sich der hübsche Osterbrunnen von Tiefenpölz – 2023 gab es dazu bunt gefärbte, gekochte Eier gegen eine kleine Spende.

Gößweinstein

Hier stehen gleich zwei Brunnen – einmal direkt unterhalb der Wallfahrtsbasilika von Balthasar Neumann sowie im Kurpark des Hotels Stempferhof.

Drosendorf

In Drosendorf wird die steinerne Brücke über die Aufseß feierlich geschmückt. Mit etwas Glück und einem frühen Oster-Termin ist es auch möglich, blühende Märzenbecher zu sehen.

Birkenreuth

In Birkenreuth bei Wohlmannsgesees (bekannt durch den mysteriösen Kraftort Druidenhain) und oberhalb von Streitberg wird das 13 Meter hohe Brunnenhaus mit rund 3.000 Ostereiern und Girlanden geschmückt. Im Inneren des Brunnenhauses befindet sich zudem eine Osterkrippe mit 90 liebevoll von hand gefertigten Figuren.

Die Geschichte der Osterbrunnen

Dem Wasser in Osterbrunnen wurde einst eine magische Wirkung nachgesagt. Das Wasser wurde getrunken, um sich vor Krankheiten zu schützen und Kinder wurden mit frisch geweihtem Wasser aus den Osterbrunnen oder Quellen getauft, um besonders schlau zu werden. Auch wurde das Wasser in den Häusern verspritzt, um Ungeziefer fernzuhalten.

Der Brauch stammt allerdings nicht aus heidnischer Zeit, wie man vielleicht erwarten könnte. Der erste Osterbrunnen stand möglicherweise in Engelhardsberg bei Muggenhof nahe der Versturzhöhle Riesenburg – zumindest wurde dieser 1913 als erster Osterbrunnen erwähnt.

Vermutlich handelte es sich bei den geschmückten Brunnen allerdings vor allem um eine Maßnahme, um weitere Touristen in die Fränkische Schweiz zu locken. Tatsächlich strömten seit dem 19. Jahrhundert zahlreiche Besucher nach Franken, um sich an der Natur und den malerischen Dörfern und Höhlen zu ergötzen.

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