Sednaya

Sednaya ist ein wichtiges Pilgerzentrum in Syrien. Jedes Jahr am 8. September pilgern Tausende in den Ort zu einem Fest, das der Jungfrau Maria geweiht ist. Sednaya liegt 20 km von Damaskus entfernt. Die Einwohner sagen, dass es nach Jerusalem die zweitwichtigste religiöse Stätte der Christenheit ist. Ob das stimmt oder nicht – das Dorf ist auf jeden Fall einen Besuch wert.
Die Hauptattraktion ist das Kloster, das über dem Dorf auf einem Felsen trohnt. Der Legende nach errichtete Kaiser Justinian die religiöse Stätte. Als er in den Bergen des Antilibanon eine Gazelle jagte, verwandelte sich diese in eine Ikone der Maria. Die Mutter Gottes befahl dem Kaiser, an dieser Stelle ein Kloster zu errichten. Darin kann noch immer jene berühmte Ikone betrachtet werden. Das heutige Kloster wurde jedoch nicht zu Lebzeiten Justinians errichtet. Es gibt noch weitere sakrale Bauten, wie die Kapelle des St. Peter (Mar Boutros auf arabisch), die ursprünglich ein Grab war.
Sednaya liegt am Fuße des Berges Cherubim. Es lohnt sich auf jeden Fall, den Berg zu erklimmen – sei es zu Fuß oder mit dem Auto. Es bietet sich von hier oben ein herrlicher Blick auf das Umland und eine hübsche Kirche wartet darauf, besichtigt zu werden. Freundliche Mönche verköstigen Gäste mit Plätzchen und selbstgebranntem Likör. Sie erzählen auch gerne – so berichteten sie beispielsweise im Januar 2007, dass eine gewaltige Jesusstatue auf dem Cherubim errichtet werden solle, die sogar von Damaskus aus gesehen werden könne. Möglich sei das mit Hilfe von Putin. Die Pläne wurden bisher jedoch von keiner anderen Quelle bestätigt – und die aktuelle Lage in Syrien macht die Umsetzung sehr unwahrscheinlich.