Apamea

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Apamea – endlose Säulenstraße in der Einsamkeit

Apamea liegt am Ufer des Flusses Orontes, 55 km nordöstlich von Hama oberhalb des Ghab-Tals, einer der fruchtbarsten Gegenden Syriens. Die Ruinenstätte liegt heute sehr abgeschieden. Es gibt kein spektakuläres gut erhaltenes Theater wie in Bosra, keine Tempel wie in Baalbek; dennoch kann sich kaum jemand, der die schier endlose Kollonade entlanggeht, dem Zauber der einzigartigen antiken Stätte entziehen, wenn man sich vergegenwärtigt: Früher befand sich hier eine blühende Metropole.

Geschichte von Apamea

Errichtet wurde Apamea von Seleukos, einem Feldherren Alexander des Großen, der der frisch gegründeten Stadt den Namen seiner Frau Apamea gab. In römischer Zeit wohnten fast eine halbe Million Menschen in der Stadt, die damals Pella genannt wurde. Im zweiten Jahrhundert nach Christus wurde die mit 1600 m Länge und 40 m Breite die längste römische Säulenstraße des römischen Imperiums gebaut, deren Teile bis heute zu sehen sind. Im vierten Jahrhundert wurde Apamea Bischoffsitz, im 6. Jh eroberten die Perser und bald darauf die Muslime die Stadt. Apamea verlor im Laufe der Jahrhunderte immer mehr an Bedeutung. Die Kreuzfahrer verhalfen der Stadt noch einmal zu ein bisschen Glanz, als sie sich im 12. Jh in der Zitadelle des Seleukos niederließen, die hoch über dem Orontes auf einem Hügel trohnt, doch nach der Eroberung durch Nur ed-Din 1149 wurde Apamea 1157 durch ein Erdbeben völlig zerstört.

Sehenswertes in Apamea

Von der römischen Stadt übrig geblieben sind nur noch die Säulenstraße und das davon zwei Kilometer entfernte Theater, das früher in die Stadt integriert war. Die Weite der Anlage lässt die unglaublichen Dimensionen des römischen Pella erahnen. Sehenswert ist außerdem die ehemalige Festung des Seleukus, die von den Kreuzfahrern befestigt wurde und heute Qal’at al-Mudiq heißt. Auch das in einer alten Karawanserei in der Nähe untergebrachte Mosaikmuseum ist einen Besuch wert.

Aktuell: Am 15.03.2012 wurde die Säulenstraße von Apamea durch Artelleriefeuer beschädigt. Bulldozer gruben Schützengräben in den Ruinen. Dazu kam es zu Raubgrabungen und Plünderungen auf dem Gelände. Auch die Zitadelle wurde beschossen und beschädigt.

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