Qasr al-Heir al-Gharbi

Fassade des Qasr al-Heir al-Gharbi vor dem Archäologischen Nationalmuseum in Damaskus

Fassade des Qasr al-Heir al-Gharbi vor dem Archäologischen Nationalmuseum in Damaskus

Qasr al-Heir al-Gharbi – das westliche Wildgehegeschloss – liegt etwa 80 km südwestlich von Palmyra. Es ist das Gegenstück zum östlichen Qasr al-Heir asch-Scharqi und wurde ebenfalls von Hisham II errichtet. Die ersten Gebäude entstanden hier jedoch bereits im 1. Jahrhundert nach Christus. 273 wurden sie jedoch bereits wieder aufgegeben. 559 besetzten die Byzantiner den Ort und errichteten ein Kloster. Sie bevorzugten das Wüstenklima, denn hier konnten sich keine Krankheitserreger wie die Pest halten. Ein ausgeklügeltes Wassersystem entstand, das Wasser aus 17 km Entfernung heranholte. 728 errichtete schließlich der Kalif Hisham II diesen Palast, der genauso angelegt wurde wie das sein östliches Pendant.
Allzu viel zu sehen gibt es nicht mehr – das gewaltige Tor ziert heute die Fassade des Nationalmuseums von Damaskus. Die meisten Ruinen sind unter dem Sand begraben. Aus byzantinischer Zeit sichtbar ist einzig ein Turm, der zum Kloster gehörte. Der Kalif Hisham II integrierte ihn 728 in die Schlossanlage. Im Norden des Geländes finden sich noch die Reste eines Bades. Außerdem gibt es auf dem Gelände einen Brunnen, den die Nomaden der Umgebung nach wie vor aufsuchen.