Krak des Chevaliers

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Der Krak des Chevaliers und seine Geschichte

Der Krak des Chevaliers (arabisch: Qal’at al-Husn) ist eine der beeindruckendsten und besterhaltendsten mittelalterlichen Burgen der Welt. Der Begriff Krak kommt dabei vom syrisch-aramäischen Wort Karak, das Festung bedeutet. Die Burg liegt 65 km westlich von Homs und 40 km vom Mittelmeer entfernt auf einer 700 m hohen Bergkuppe. Gebaut wurde sie 1031 vom Emir von Homs, einem muslimischen Lokalherrscher. Schon bald wurde sie jedoch wieder aufgegeben.

1131 eroberte Tancred von Antiochia den Krak und übergab ihn an Raimund II von Tripolis. Die Zitadelle wurde eine der bedeutendsten Festungen des Mittelalters im Orient. Strategisch günstig gelegen, kontrollierte sie die Ebene von Tripoli im Libanon bis Tartus und bot Schutz vor den in Homs stationierten muslimischen Truppen. Sie war in Sichtweite der Festung von Safita und gehörte zu einem Burgengürtel, der bei Gefahr mit Lichtzeichen Nachrichten innerhalb von kürzester Zeit weiterleiten konnte.

Blütezeit des Krak des Chevaliers

Seine „Blütezeit“ fiel in die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts, als zwar die Kreuzfahrerstaaten um ihr Überleben kämpften, auf dem Krak aber 2000 Mann stationiert waren. Er war ein Offensiv-Stützpunkt für Angriffe und Überfälle auf arabisches Gebiet. 1142 ging die Burg an den Johanniterorden. Durch Erdbeben in den Jahren 1169 und 1157 sowie Angriffe der Araber 1163 und 1167 wurde die Burg vor allem im Süden, dem schwächsten Teil der Burg, stark beschädigt und musste immer wieder ausgebessert werden. 1188 belagerte Saladin kurze Zeit die Burg, zog sich aber bald wieder zurück. Schließlich gelang es 1271 dem Mamluken Baibars, den Krak endgültig einzunehmen. Die folgenden Instandsetzungen unter arabischer Herrschaft veränderten vor allem die beschädigten Bereiche im Süden und Osten der Anlage. In der Neuzeit befand sich ein Dorf in der Burg, das jedoch schließlich der seit 1927 unternommenen Restaurierung weichen musste.

Aktuelle Situation am Krak des Chevaliers

Im September 2012 kam es zu einem Massaker im Dorf Qal’at al-Husn. Die Täter sind unbekannt. Der Verdacht richtet sich jedoch gegen die Rebellen, die das Dorf besetzt halten. Das Regime ist mit schwerem Gerät gegen die Rebellen vorgegangen. Dabei wurde der Krak des Chevaliers beschädigt. Die Soldaten haben eine Bresche in die Mauer geschlagen, um Panzer in der Festung zu stationieren. Dazu kam es zu Raubgrabungen.

Die UNESCO hat den Krak des Chevaliers auf die Liste der bedrohten Weltkulturerbestätten gesetzt – so wie die anderen syrischen UNESCO Welterbe Stätten.