Prag Reisetipps – vom Wenzelsplatz bis Josefov

Prag ist eine der schönsten Hauptstädte Europas und hat viele Superlative zu bieten wie zum Beispiel die größte Burganlage der Welt. Unter den Kaisern Karl IV. und seinem Sohn Wenzel IV. wurde Prag im Heiligen Römischen Reich zur flächenmäßig drittgrößten Stadt in Europa. Viel der historischen Bausubstanz ist erhalten geblieben. Und so ist Prag wie ein gigantisches Freilichtmuseum.

Unser Prag Reisetipp: lassen Sie sich treiben! Sie werden vom Wenzelsplatz bis nach Josefov, zur Karlsbrücke und zur Prager Burg überall interessante und sehenswerte Ecken entdecken. Die bekanntesten davon stellen wir Ihnen folgend im Einzelnen vor.

Der Wenzelsplatz

Der Wenzelsplatz erhielt erst um 1848 den Namen des Schutzpatrons von Prag. Er gehört zu den größten Plätzen Europs und bildet heute das moderne Zentrum der stadt mit Shops wie Desigual, aber auch C&A. Hier liegt ebenfalls das Nationalmuseum, zu erkennen an der großen Kuppel. Der Wenzelsplatz ist vom Hauptbahnhof in 10 Minuten zu Fuß zu erreichen.

Der Rathausplatz

In weiteren 10 Minuten befinden Sie sich am Rathausplatz, der viele Sehenswürdigkeiten bietet. Dazu gehören der Rathausturm mit der astrologischen Uhr, die Treynkirche sowie die Nikolauskirche, aber auch Straßenmusiker und die Verkaufsstände mit Trdelnik, einem süßen Gebäck, das ursprünglich aus Skalica in der Slowakei stammt. Dabei wird Teig auf eine Holzstange gewickelt, auf Kohle gegrillt und mit Zucker und Mandeln verziert.

Die Teynkirche

Sehenswert ist auch die Teynkirche aus dem 14. Jahrhundert im Stil der Hochgotik. Mit ihren imposanten Türmen ist sie ein Wahrzeichen der Prager Altstadt. Der Zugang zur römisch-katholischen Gotteshaus erfolgt durch die Teynschule, ein auffälliges mittelalterliches Gebäude aus dem 13. Jahrhundert.

Die Nikolauskirche

Die Tschechoslowakische Hussitische Kirche am Altstädter Ring in Prag ist der wenigen husitischen Kirchen. Diese Glaubensrichtung ist um 1920 entstanden und vor allem in Tschechien verbreitet. Die ursprünglich benediktinische Kirche wurde 1868 an die Russische Orthodoxe Kirche vermietet. Aus dieser Zeit stammt das Altarbild des thronenden Christus. Die Kirche ist eher schlicht, auffällig ist der gewaltige Kronleuchter – ein Geschenk des russischen Zaren.

Die astrologische Uhr am Rathausturm

Ein besonderes Highlight ist die weltbekannte Prager Uhr am Rathausturm. Die Uhr entstand um 1410. Sie beinhaltet neben der Zeitmessung ein Astrolabium, den Verlauf der Tierkreiszeichen sowie ein Figurenpiel mit 12 Aposteln und vier Figuren, die Eitelkeit, Habsucht, Wollust und Tod verkörpern. Täglich von 9 bis 22 Uhr zu jeder vollen Stunde öffnen sich die Klappen über der Uhr und die Apostel ziehen vorbei. Wenn der Tod die Sanduhr umdreht, endet das Schauspiel und die Glocke über der Uhr läutet zur vollen Stunde. Manchmal lässt nach dem Figurenspiel auch ein Trompeter eine Fanfare vom Turm hinab erklingen. Neben der Uhr befindet sich der Eingang zum Rathausturm. Eine Besteigung lohnt sich nicht zuletzt wegen dem herrlichen Blick über ganz Prag.

Das jüdische Viertel Josefov

Das Prager Viertel Josefov wurde im 13. Jahrhundert zum jüdischen Viertel bestimmt. Als die Juden 1848 das Bürgerrecht erhielten, zogen viele Juden wieder weg. Der Name blieb, das Viertel zerfiel. Erst um das Jahr 1900 wurde es wieder aufgebaut – teils mit sehr prachtvollen Fassaden. Von der jüdischen Kultur zeugen sechs Synagogen, das jüdische Rathaus sowie der jüdische Friedhof mit dem jüdischen Museum. Der Friedhof wurde im 15. Jahrhundert angelegt und beherbergt auf etwa einem Hektar Fläche 12.000 Grabsteine und vermutlich die Gebeine von 100.000 Menschen.

Die Sage vom Prager Golem

Hierher kommt die Sage vom Golem. Dieser wurde von Rabbi Löw aus Lehm geschaffen und zum Leben erweckt, um die jüdische Gemeinde vor zunehmenden Übergriffen zu schützen. Der Golem erwachte, wenn ihm ein Stück Papier mit dem Namen Gottes unter die Zunge gelegt wurde. Doch einmal befolgte der Rabbi nicht alle Gebote, die nötig waren, um den Golem in Schach zu halten, worauf dieser außer Kontrolle geriet. Es gelang dem Rabbi jedoch, den Golem nach einiger Zeit zu stoppen.

Rabbi Löw ist auf dem alten jüdischen Prager Friedhof bestattet. Es ist möglich, sein Grab zu besuchen.

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