Felsenburg Neurathen an der Basteibrücke

Wer die Basteibrücke besucht, dem sei auch der Gang durch die ehemalige Burganlage Neurathen empfohlen. Die Basteibrücke selbst war früher ein Teil der Felsfestung. Allerdings – schwindelfrei sollten Sie schon sein. Denn es geht über Metallleitern, die dort verlaufen, wo im Mittelalter Soldaten auf hölzernen Wehrgängen Wache schoben.
Von Neurathen aus bietet sich ein herrlicher Blick zur Basteibrücke und zu den anderen Sandsteinfelsen sowie schöne Ausblicke auf den Kurort Rathen, den Lilienstein, die Felsbühne Rathen und den Amselgrundsee. Doch auch die Geschichte der Festung ist sehr interessant.

Die Ruinen von Neurathen liegen auf den Felsen westlich der Basteibrücke (links im Bild)

Die Geschichte von Neurathen

Kaum vorstellbar, dass auf dem markanten Felsen neben der Bastei einst diese Burg gestanden hat – und bereits auch den Basteifelsen mit einbezogen hat. Auf diesem stand einst auch eine Steinschleuder, mit der gewaltige Steine auf Angreifer geschleudert werden konnten. Auch kaum vorstellbar, was die Bauherren und Bauarbeiter im Mittelalter hier geleistet haben – und wie viele Opfer der Bau in schwindelnder Höhe wohl gekostet haben mag…

Neurathen war die größte mittelalterliche Felsenburg im Elbsandsteingebirge und wurde erstmals 1289 urkundlich erwähnt. Historiker vermuten eine Entstehung  um 1245. Die Burg Neurathen bildete gemeinsam mit der tiefer gelegenen Burg Altrathen eine Doppelburg, die Bezeichnungen beider Teilburgen als Altrathen und Neurathen sind modernen Ursprungs. Die Festung befand sich im Besitz verschiedener böhmischer Adelsgeschlechter. 1469 ging die Anlage nach mehrfachen Kämpfen endgültig in den Besitz der sächsischen Kurfürsten über. Etwa 80 Jahre nach dem Bau der Anlagen wurden diese jedoch bereits wieder aufgegeben und verfielen. Im Dreißigjährigen Krieg nutzten viele Bewohner von Pirna und dem Elbsandsteingebirge das Basteimassiv und die Felsenburg Neuratehn als Versteck vor den Schweden – genauso wie die Schwedenlöcher, eine Schlucht, durch die Sie heute von der Basteibrücke zum Amselgrundsee absteigen können.

Bauweise der Felsenburg

Wie bei den meisten Felsenburgen des Elbsandsteingebirges bestand Neurathen weitgehend aus Holz.  Deswegen sind nur einige Mauern, die aus dem Fels geebneten Räume und Durchgänge sowie die Zisterne und der Innenhof zu sehen. Am südlichen Ende der Bastei befinden sich die beiden großen Felsen, die das Neurathener Felstor bilden – den einstigen Eingang zur Burg. Auf dem Hauptfelsen, der die Basteibrücke in der Mitte trägt, stand einst eine gewaltige Steinschleuder. An fast allen Seiten fallen die Steilfelsen, die als Grundlage der Burg dienen, 50 bis 60 Meter steil ab. Lediglich nach Osten hin ist das Gelände etwas flacher.

Die touristische Erschließung

Mit der Epoche der Romantik entdeckten Künstler und Gelehrte das Elbsandsteingebirge. 1814 wurde eine Treppe mit 487 Stufen anlegt, die von Rathen zur Bastei hinaufführte. Um 1821 erfolgte die Konstruktion von zwei Holzbrücken, die sich auf die Pfeiler der mittelalterlichen Felsenburg stützten. Heute zählt die Felsenburg Neuratehn zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten im Elbsandsteingebirge – dank der spektakulären Ausblicke und dem Reiz des Vergangenen.

Praktische Informationen

Die Felsenburg Neurathen ist im Sommer von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Auch außerhalb der Öffnungszeiten ist der Zutritt möglich; es wird jedoch darum gebeten, den Eintrittspreis von 2 € pro Erwachsenem freiwillig zu entrichten.
Weitere Informationen zu Parkmöglichkeiten, Unterkunft und Einkehr finden Sie im Artikel zur Basteibrücke.

Quelle und weitere Informationen: Wikipedia

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