Reisetipp Regensburg – eine Reise ins Mittelalter

Regensburg ist eine der am besten erhaltendsten mittelalterlichen Städte in ganz Deutschland. Das hat vor allem zwei Gründe.

1. Das im Mittelalter reich gewordene Regensburg verarmte in der Neuzeit, die Bewohner konnten sich keine neuen Häuser leisten und mussten in den unmodernen mittelalterlichen Häusen wohnen bleiben

2. Die Altstadt vonRegensburg wurde im zweiten Weltkrieg anders als beispielsweise Nürnberg oder Hamburg nicht bombardiert

Diesen zwei Umständen verdankt Regensburg seinen heute einzigartigen Charm. Die gut renovierte Altstadt mit seinen engen verwinkelten Gassen, interessanten Läden bieten den zahlreichen Studenten und Touristen eine Vielzahl an Shopping und Ausgehmöglichkeiten. Kaum jemand kann sich dem Charme von Regensburg entziehen.

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Regensburg

Die steinerne Brücke

Die Steinerne Brücke von Regensburg über die Donau war einer der bedeutendsten Brückenbauten im Mittelalter – weil es sich eben um eine Steinbrücke gehandelt hat. Die Kosten wurden von Regensburger Kaufleuten getragen, denen an einer sicheren Steinbrücke im Gegensatz zu einer Holzbrücke, die leicht zerstört werden konnte, gelegen war. Die steinerne Brücke war zugleich eine Grenzbrücke. Denn die Südseite von Regensburg mit der dortigen Siedlung Stadt am Hof gehörte nicht mehr zur freien Reichsstadt Regensburg, sondern zum ungeliebten Bayern. Gebaut wurdevon 1135 bis 1146. Um die Entstehung ranken sich zahlreiche Legenden – so soll der Teufel beim Brückenbau geholfen haben. Im Gegenzug verlangte er die Seelen der drei Menschen, die als erste die Brücklen überqueren wollten. Der findige Baumeister ließ deswegen einen Hund zwei Hühner über die Brücke scheuchen und der Teufel war betrogen. Der höchste Punkt der Brücke, von dem sich der Teufel daraufhin in die Tiefe gestürzt haben soll, wird von einer Säule mit dem Brückenmännla, ein Denkmal jenes Baumeisters, markiert. Der Baumeister hebt die Hand als Sonnenschutz und blickt zum Dom – weil er mit dem Dombaumeister noch darum gewettet haben soll, wer eher fertig würde. Dank der Hilfe des Teufels war er der Gewinner. Direkt neben der Brücke beindet sich in Regensburg der historische Salzstadel. Hier wurde im Mittelalter Salz gelagert. Unter anderem durch den Handel mit diesem Rohstoff ist Regensburg immens reich geworden.

Der Regensburger Dom

Jede Stadt, die etwas auf sich hält, braucht eine prachtvolle Kirche. Kein Wunder, dass sich die regensburger deswegen auch einen Rom errichten ließen, der im Stil der französischen gothischen Kathedralen fehalten war. Die Bauzeit betrug allerdings etwa 600 Jahre – von 1273 bis 1870/72. Dies lag daran, dass regensburg mit Beginn der Neuzeit plötzlich pleite war und kein Geld mehr war, um das Bauwerk zu vollenden. Immerhin waren die drei Chöre des neuen Doms fertiggestellt und konnten für die Messen genutzt werden. Ausgerechnet der bayerische König Ludwig I sorgte für die Vollendung des Doms. Da es Probleme mit Verwitterung gab, wurden die beiden Turmspitzen aus Beton gegossen. Durch die lange Bauzeit gibt es außerdem mehrere Stilbrüche – so sind die oberen Turmfenster in unterschiedlichen Stilen gehalten.

Die mittelalterliche Altstadt von Regensburg

Neben der steinernen Brücke und dem Regensburger Dom ist besonders die Altstadt mit seinen engen Gässchen, mittelalterlichen Stadtpalais und den dazugehörigen Geschlechtertürmen sehr sehenswert. Ein wahrer Geheimtipp sind dabei die Geschlechtertürme. Wer in Florenz oder San Gimignano etwas auf sich hielt, der baute einen möglichst hohen Turm nach dem Motto – wer hat den längsten. Deswegen wurden überall in Regensburg große Stadtpaläste mit prachtvollem Innenhof und so einem Geschlechterturm errichtet. Diese hatten keinen besonderen Nutzen – für die Verteidigung waren sie nicht zu gebrauchen – außer dem, zu zeigen, dass man es konnte. Noch heute zeigen sich an vielen Häusern solche Türme – mal mehr und mal weniger ausgeprägt. Der bekannteste dieser Regensburger Geschlechtertürme ist der Goldene Turm. Im dazugehörigen Palais ist heute ein Studentenwohnheim untergebracht, wodurch sich der holzvertäfelte Innenhof besichtigen lässt.

Regensburg Reisetipps

In Regensburg finden sich Hotels für jeden Geldbeutel – von der einfachen Jugendherberge, dem Star Inn am Bahnhof bis hin zum Altstadtotel Arch am Haidplatz, das untergebracht ist in einem alten mittelalterlichen Stadthaus oder dem luxuriösen Sorat Inselhotel, keine drei Minuten von der Steinernen Brücke entfernt. Nahezu überall finden sich dazu Kneipen, Cafes und gute Restaurants. In der Altstadt ist Autofahren weitestgehend untersagt, es fahren jedoch viele Busse.